HEILEURYTHMIE

Werden die Bewegungs-Gebärden der Kunst- und pädagogischen Eurythmie modifiziert, so dass sie aus der kranken Wesenheit des Menschen so fließen, wie die anderen aus der gesunden, so entsteht die Heil-Eurythmie. 

Bewegungen, die so ausgeführt werden, wirken auf die erkrankten Organe zurück. Man sieht, wie hier äußerlich Ausgeführtes sich gesundend in die Organe hinein fortsetzt, wenn einer Organerkrankung die bewegte Gebärde genau angepasst ist. Weil diese Art, durch Bewegungen in dem Menschen zu wirken, auf Körper, Seele und Geist geht, wirkt sie in intensiverer Art in das Innere des kranken Menschen hinein, als alle andere Bewegungs-Therapie.

Rudolf Steiner, Ita Wegman, Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst, GA 27, XVIII Heil-Eurythmie

Der erste Ärztekurs in Dornach im Frühling 1920 gilt als Geburtsstunde der anthroposophischen Medizin. Zusammen mit der holländischen Ärztin Ita Wegman (1876-1943) entwickelte Rudolf Steiner (1861-1925) die anthroposophisch erweiterte Medizin. Im April 1921 folgt in Verbindung mit einem weiteren medizinischen Kurs der Heileurythmie-Kurs in Dornach welcher die Grundlagen für diese Bewegungstherapie bildet. Aus diesem Anfangsimpuls hat sich die Heileurythmie vielfältig weiterentwickelt, in verschiedenen medizinischen Bereichen und in der Sozial- und Heilpädagogik.

Der Begriff Eurythmie kommt aus dem Altgriechischen und verbindet Eu (gut, wohl, schön, richtig) mit dem Wort Rhythmós (Rhythmus, Ebenmass, Proportion), was zusammen als schöne Bewegung oder harmonisch geordnete Bewegung und richtiges Verhältnis übersetzt werden kann. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Architektur und wurde erst am Anfang des letzten Jahrhunderts für verschiedenen Tanz- und Bewegungsrichtungen verwendet, unterschiedlich in der Auslegung, doch immer als ein Begriff der Verschiedenes in einen Zusammenklang bringt. In der Heil-Eurythmie wenden wir die Elemente nach innen, um - ganz allgemein ausgedrückt - die inneren Ebenen ins richtige Verhältnis zu bringen, welche gesundend wirken.

Die Heileurythmie ist eine achtsame Bewegungstherapie. Sie kann in jedem Alter bei akuten und chronischen Erkrankungen angewendet werden und auch eine wichtige Rolle einnehmen in der Prävention und in der Rehabilitation. 

Die heileurythmischen Übungen werden auf die individuelle Situation abgestimmt und wirken gezielt stärkend, regulierend und harmonisierend. Sie sprechen die Selbstheilungskräfte des Menschen auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene an.

Die Heileurythmie findet in der Regel als Einzeltherapie statt und kann auf ärztliche Verordnung erfolgen. Sie wird von vielen Krankenkassen-Zusatzversicherungen anerkannt.

Bei Fragen können Sie mich gerne kontaktieren und eine Schnupperstunde abmachen. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.